Trauma und Traumatherapie


Ein Trauma ist ein Erlebnis oder Ereignis, dass als lebensbedrohlich erlebt wird, bei dem es keinen Ausweg gibt, weil man weder fliehen noch sich dagegen wehren kann. Ein Trauma überfordert die individuellen Bewältigungsmöglichkeiten des betroffenen Menschen, so dass es nachhaltige Folgen nach sich ziehen kann. Oft bewirkt ein Trauma das Gefühl es nicht mehr aushalten zu können. Es fühlt sich unerträglich an und bewirkt große seelische und körperliche Schmerzen. Es überwältigt einen Menschen und lässt ihn hilflos und ohnmächtig zurück.

Arbeitsweise

Der Ansatz ist methodenübergreifend, d.h. verschiedenste Vorgehensweisen aus der Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, Psychoanalyse, systemischen Therapie, Gestalttherapie, Körpertherapie und kreativen Zugängen finden Anwendung. Die Ressource des christlichen Glaubens findet überall dort Raum, wo die Betroffenen selbst dies wünschen. Trost, Ermutigung und Hoffnung in der persönlichen Gottesbeziehung können ebenso zum Thema werden wie Wert-, Schuld- und Glaubensfragen. In den Gesprächen gibt es immer wieder Gelegenheit, um im Gebet und der Stille die Begegnung mit Gott zu suchen. Das Erleben von Hilfe und Halt im Glauben kann zur wertvollen Basis des Aufarbeitungswegs werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Wiederherstellung von Beziehungen.

Das Vorgehen orientiert sich an den 5 Etappen der christlichen Traumabegleitung.

Etappe 1 Beziehungsaufbau, Diagnostik und ressourcenorientierte Selbstregulation
Am Anfang der Begleitung steht der Vertauensaufbau, der für schwer verletzte Menschen oft eine große Herausforderung darstellt. Der Traumabegleiter braucht Klarheit über Diagnose und Art des weiteren Vorgehens. Den Betroffenen hilft es sehr, Wissen über die Zusammenhänge von Trauma und Folgen zu erhalten und wahrzunehmen, dass sie „ganz normal“ auf extreme, unnormale Ereignisse in ihrem Leben reagiert haben. Es geht nun darum, die eigene Wahrnehmung zu fördern und Selbstregulation einzuüben. Wertvoll ist dabei auf gemeinsame Schatzsuche zu gehen, Stärken, Ressourcen und Möglichkeiten zu entdecken und ins Leben zu integrieren.

Etappe 2 Stabilisierung, Innere und äußere Sicherheit
Stabilisierung bedeutet, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Grundlage des weiteren Weges ist ein förderndes und sicheres Umfeld. Mit Hilfe von Distanzierung, Reorientierung und guten inneren Bildern erlernen die Betroffenen sich selbst zu regulieren und im Hier und Jetzt zu verankern. Bilder des Glaubens werden zur Ermutigung und fördern das Erleben von Schutz und Geborgenheit.

Etappe 3 Arbeit mit dem Inneren
Bei komplexer Traumatisierung ist die Arbeit mit inneren Anteilen ein Schwerpunkt der Begleitung. Es geht darum, die inneren Zusammenhänge kennen und verstehen zu lernen. Ziele sind, innere Kommunikation und Kooperation zu fördern, kontrollierende Anteile zu gewinnen, verletzte und bedürftige Anteile zu versorgen. Besonders wertvoll ist es, wenn Anteile Begegnung mit Jesus erleben können, Trost und Ermutigung erfahren und in seiner Gegenwart Heilung erleben können.

Etappe 4 Traumabearbeitung
Grundlage der Traumabearbeitung ist, dass Inzwischen Stabilität und Kapazität aufgebaut werden konnte. Nun geht es darum, sich den schwierigen Zusammenhängen und Erfahrungen zu stellen, so dass die Fragmente aus dem Traumagedächtnis gesammelt, realisiert, umgespeichert und integriert werden können. Die alten eingefrorenen Traumabilder verlieren ihren Schrecken, Trost, Zuspruch, Ermutigung und Wiederherstellung werden möglich.

Etappe 5 Integration und Perspektiven
Innere Anteile haben Trost, Versorgung und Veränderung erfahren und können nun mehr und mehr eins werden. Die Betroffenen verstehen, dass das alles wirklich ihnen geschehen ist und welche Bedeutung dies für ihr Leben hatte. Trauerprozesse brauchen Begleitung, Zeit und Raum. Möglichkeiten, Würde und Wert dürfen neu bewusst werden, das Leben als lebenswert entdeckt und die Zukunft selbstwirksam gestaltet werden.


 Wie sich Traumafolgestörungen äußern können:

Gefühlsüberflutungen
Flashbacks/ Alpträume
Innere Gedanken, Stimmen die laut werden, innere Diskussionen

Verdrängung/Verleugnung, wenig Erinnerung, Erinnerungslücken
Vermeidung von bestimmten Situationen
Sich oder den eigene Körper nicht richtig spüren oder den Bezug zur Realität vorübergehend verlieren,
Identitätsverzerrungen,
Probleme mit anderen Menschen, Rückzug, Misstrauen, Wunsch zu kontrollieren

·       Ständiger innerer Stress/ Anspannung
somatische Dysregulation
Probleme mit aktuellem Stress umzugehen
Sucht/ Selbstverletzendes Verhalten
Schuldgefühle/ Scham


  Was hilft:

Menschen, die unterstützen, Zeit zum Erholen, gute äußere Bedingungen, Sicherheit, Gutes und Positives, Ressourcen.

Grundsätzlich kann man ein Trauma auch verarbeiten, das geschieht sogar mit den meisten schlimmen Dingen, die wir erleben.


 

Traumatherapie

Mein Wunsch ist, dass traumatisierte Menschen fachlich kompetente Hilfe und Begleitung erleben. Die Einzigartigkeit und der Wert jedes Einzelnen spielt eine entscheidende Rolle, der Mensch als Ganzes steht im Mittelpunkt, nicht eine Erkrankung oder Störung oder ein spezielles Symptom. Betroffene Christen sollen die Möglichkeit bekommen, ihren Glauben als wertvolle Ressource in den Aufarbeitungsweg einzubeziehen.

Das Konzept der christlich orientierten Traumabegleitung (CTB) verbindet deshalb die wichtigen Erkenntnisse der modernen Traumatherapie mit den Schätzen des Glaubens und dem, was durch göttliches Wirken möglich ist.

 


 

Mein Herzensanliegen ist es, Ihnen in Therapie und Begleitung zur Seite zu stehen und  zu helfen,

wieder Vertrauen und Hoffnung zu sich selbst und in das Leben zu entwickeln.




 

Immer werde ich, der Herr, euch führen. Auch in der Wüste werde ich euch versorgen, ich gebe euch Gesundheit und Kraft.

Ihr gleicht einem gut bewässerten Garten und einer Quelle, die nie versiegt.

Jesaja 58,11